Die Bundesbürger favorisieren nach einer Umfrage des Verbands der Privaten Bausparkassen bei der Geldanlage immer noch das Girokonto und das Sparbuch. Letzteres ist allerdings auf den niedrigsten Beliebtheitswert abgesackt. Für Renten- und Kapitallebens-Versicherungen wie auch für Bausparverträge rutschten ebenfalls neue Tiefstwerte ab. Im Aufwind befindet sich – neben den Immobilien – die Riester-Rente.

Das Sparbuch ist laut einer Umfrage des Verbands der Privaten Bausparkassen e.V. nicht länger die beliebteste Geldanlage der Deutschen. Zu diesem Thema lässt der Verband das Marktforschungsinstitut Kantar TNS Infratest (früher TNS Infratest) jedes Jahr im Frühjahr über 2.000 Bundesbürger ab 14 Jahre befragen.

Die Befragung fand Anfang März statt, weshalb es noch keine größeren Verzerrungen wegen der Coronakrise (VersicherungsJournal-Archiv) geben dürfte.

Nur noch 37 Prozent – nach 45 Prozent im Vorjahr (VersicherungsJournal 28.3.2019) – gaben an, Geld auf einem Sparbuch angelegt haben. Ein so starkes Minus habe es in der Geschichte der Umfrage, noch nicht gegeben, erläutert der Verband.

Renten- und Kapitallebens-Versicherungen nur an dritter Stelle
Damit liegt das Sparbuch nur noch an zweiter Stelle. Die Spitzenposition belegt das Sparen auf dem Girokonto mit unverändert 40 Prozent. Dahinter folgen dicht beieinander Renten- und Kapitallebens-Versicherungen beziehungsweise Bausparverträge. Diese beiden Anlageformen wurden von jeweils knapp drei von zehn Interviewten genannt.

Vergleichsweise deutlich aufwärts ging es für die Immobilien (plus drei Prozentpunkte auf 25 Prozent). Dies kommentiert Christian König, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Privaten Bausparkassen, wie folgt: „Immobilien profitieren von ihrem Ruf als Betongold und Garant für Wertstabilität.“

Jeweils gut jeder Fünfte hat sein Geld nach eigenem Bekunden in kurzfristige Geldanlagen wie Tages- und Festgeldkonten oder Termingelder, in Investmentfonds oder in eine Riester-Rente investiert. Aktien nannte knapp jeder Sechste. Mehrfachnennungen waren möglich.

Riester-Rente im Aufwind
Außer beim Sparbuch und bei Immobilien sind im Vergleich zur Vorjahresumfrage bei keiner weiteren Anlage größeren Schwankungen zu beobachten. Auffällig ist, dass die kurzfristigen Anlagenformen auf lange Sicht betrachtet ihr schlechtestes Ergebnis erzielten. Vor acht Jahren kam diese Variante der Geldanlage mit 34 Prozent noch auf einen um zwölf Prozentpunkte höheren Wert.

Einen neuen Tiefpunkt erreicht haben auch die Bausparverträge, die 2010 noch um zwölf Prozentpunkte besser abschnitten. Renten- und Kapitallebens-Versicherungen sackten ebenfalls auf einen neuen Tiefstwert und liegen nun elf Prozentpunkte hinter dem besten Ergebnis aus 2010. Die Riester-Rente hingegen konnte erneut einen Prozentpunkt zulegen.

Quelle: das Versicherungsjournal

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